Ein Platz gegen das Vergessen
Wenn ein Kind tot geboren wird, egal ob am Anfang oder gegen Ende der Schwangerschaft, bedeutet das für die betroffenen Eltern immer unsagbaren Schmerz und große Trauer. Umso wichtiger ist es, dass es einen Ort gibt, wo man bewusst Abschied nehmen kann. Ein solcher Platz findet sich jetzt auch am Friedhof Irdning. Im Juni 2016 wurde die Gedenkstätte für Sternenkinder mit einer ökumenischen Segnung eingeweiht.

Eine Brücke zwischen Himmel und Erde
„Diese Gedenkstätte soll ein Ort der Trauer, aber auch ein Ort der Hoffnung und der Zuversicht sein. Gott heilt die gebrochenen Herzen und verbindet ihre schmerzenden Wunden. Er zählt die Zahl der Sterne und nennt sie alle mit Namen“, so Initiator Norbert Mandlberger in seiner Eröffnungsrede. Und wie zum Zeichen des himmlischen Einverständnisses überspannten trotz Regens während der Zeremonie plötzlich zwei bunte Regenbogen die Landschaft. So, als wollten sie eine Brücke zwischen dem Diesseits und dem Jenseits spannen. Eine Bank lädt zum Verweilen ein, Schmetterlinge schmücken den Gedenkstein, am Boden liegen Steine zur Beschriftung bereit.
Die stimmungsvolle Gedenkstätte ist ein Gemeinschaftsprojekt der Gemeinden Irdning-Donnersbachtal, Aigen im Ennstal, Selzthal, Stainach-Pürgg und Wörschach. Auch die Pfarre Irdning-Donnersbachtal und die Stadtgemeinde Liezen sind beteiligt. Für die Pflege wird in Zukunft der Hospizverein Liezen gemeinsam mit der Gemeinde Irdning-Donnersbachtal sorgen. Die feierliche Segnung wurde durch die Donnersbacher Weiberroas musikalisch umrahmt. Irdnings Bürgermeister Herbert Gugganig, der sich von Anfang an für diese Gedenkstätte eingesetzt hat, gab seiner Freude über die Fertigstellung Ausdruck.
Bereits jetzt findet jährlich ein nachösterlicher Sternenkinder-Gedenkgottesdienst im Kapuzinerkloster in Irdning statt. Er wird von Pater Erhard Mayer, Bruder Rudolf Leichtfried, Elisabeth Berger und Gerti Neuper liebevoll gestaltet.
Gaby Valentinitsch




