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Hospizteam Bad Radkersburg unter neuer Leitung

Mit November 2017 legte Monika Benigni für alle völlig unerwartet die Leitung des Teams Radkersburg zurück. Keine der 17 derzeitigen Mitarbeiterinnen kann sich zumindest im Moment das Team ohne Monika Benigni vorstellen, denn schließlich war es sie, die im Jahr 1999 mit weiteren drei Kolleginnen – Rosemarie Harter, Christa Minauf und Anneliese Matko – das Team gründete.

Rosa Maria Haas und Monika Benigni / © Barbara Majcan www.barbaramajcan.com

Ein Team entsteht
Nach dem Besuch des Hospizgrundseminars in Leibnitz 1998 ging sie voll motiviert auf die Suche nach Gleichgesinnten und Arbeitsgebieten. Die Mitstreiterinnen waren bald gefunden, die Arbeitsfelder jedoch waren zu dieser Zeit noch rar. Tod und Sterben war etwas, was im Verborgenen stattfand, immer nur den anderen passierte und überhaupt nicht zum Thema gemacht wurde.
Doch Monikas Triebfeder war ein einschneidendes Erlebnis in ihrer Kindheit: Es wurde ihr – wie damals bei Kindern üblich – verwehrt, ihre überaus geliebte Großmutter nach deren Tod noch einmal zu sehen und sich von ihr verabschieden zu können.

Das erste Projekt
Das führte konsequenterweise 2002 zur Gründung von „Hospiz macht Schule“, das ursprünglich unter dem selbsterklärenden Titel „Kinder und Jugendliche begegnen dem Tod“ lief. Keinem Kind mehr sollte das passieren, was ihr so schmerzlich und unwiderruflich im Gedächtnis geblieben ist! Landauf, landab zog sie durch diverse Schultypen – auch zu „Entwicklungshilfe“ in anderen Bundesländern wurde sie angefragt und erntete nach vorerst einiger Skepsis bei den Erwachsenen viel Lob und Anerkennung, unter anderem das Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark, für ihre wertvolle Arbeit.
Das Team Radkersburg wurde mit dem Eintritt der AbsolventInnen der Grundseminare in Bad Radkersburg und Straden ab 2000 immer größer. Monika Benigni selbst wurde, nachdem sie die langjährige Funktion der Vorsitzenden des Verwaltungsausschusses zurückgelegt hatte, 2009 zur 2. Obmann-Stellvertreterin des Hospizvereines Steiermark gewählt.

Hospiz kommt in die Pflegeheime
Und es ist nicht Monika Benigni, die sich auf ihren Lorbeeren ausruht und gelassen und zufrieden auf Erreichtes zurückblickt: Es musste etwas Neues her, etwas ganz anderes. 2010 stieg der Hospizverein Steiermark in das 2004 vom Dachverband Hospiz Österreich initiierte Projekt „Hospiz und Palliative Care in Pflegeheimen (HPCPH)“ ein. Und wer übernahm die Projektleitung und -begleitung? Richtig geraten!
Bei all diesen vielen „Außenaktivitäten“ – schließlich war sie lange Zeit auch noch berufstätig – stellt sich die Frage, wie Monika das Team Radkersburg auch noch führen konnte. Oh ja, man braucht nicht zu glauben, dass sie das „nebenbei“ machte, ganz im Gegenteil: Sie war der Motor, der Schwung in den manchmal etwas lahmen Alltag brachte. Wenn man sich all das in Erinnerung ruft, ist es eigentlich gar nicht so überraschend, dass Monika Benigni die Teamleitung abgibt und auch das Team Radkersburg verlässt. Sie selbst sagt, dass sie sich mehr auf die zunehmenden Aufgaben beim HPCPH-Projekt konzentrieren will und in Zukunft vielleicht doch ein wenig leisertreten wird. Abschließend nehme ich mir als langjährige Schriftführerin heraus, im Namen des Teams Radkersburg Monika Benigni für ihre überaus engagierte und inspirierende Teamleitung über all die Jahre zu danken und ihr zu wünschen, dass sie in ihren Tätigkeiten die Erfüllung findet, die sie sich erwartet und erhofft und die sie sich auch verdient.

Ludmilla Potzinger