Trauernde dürfen sich schützen!
Eingeladen vom Arbeitskreis „Seelsorge und Aussprache“ der Pfarre Hartberg und vom Hospizteam Hartberg sprach der Kärntner Trauerseelsorger und Pfarrer Johannes Staudacher Anfang April in Hartberg über „Ich habe dein Klagen gehört. Trauer und Trost aus christlicher Sicht“. Dabei betonte er, dass es in der Trauerbegleitung vor allem um Zuhören gehe. „Zuhören ist viel wichtiger als Reden. Da darf der Trauernde ganz er selbst sein“. Zuhören bedeute, den Schmerz ernst zu nehmen. In der Trauer geschehe so viel mit den Betroffenen, dass sie ihren Weg erst finden und gehen müssen. „Es ist ein langer und schwieriger Weg. Wir müssen Geduld mit der Wirklichkeit haben“, so Staudacher. Was helfen kann? „Am eigentlichen Schmerz kann die Begleitung nicht viel ändern“, erklärt Staudacher. Besser wäre es, die Trauernden zu ermutigen, gut zu sich selbst zu sein. „Trauernde dürfen sich schützen und sie müssen nicht reden, wenn sie es nicht wollen. Und ja, sie dürfen auch mit Gott hadern.“
Was geht gar nicht wenn ich Trauernde begleiten will? Diese und ähnliche Fragen konnten die MitarbeiterInnen des Hospizteams, der Pfarre Hartberg und der Krankenseelsorge Pfarrer Staudacher bei einem gemeinsamen Workshop stellen. „Nicht verändern wollen“ war die Antwort. Begleitende sollten „aushalten, dass es so ist wie es ist.“