Group 3

Goldene Ehrenzeichen des Landes

„Die beiden Ausgezeichneten sind Pionierinnen des Hospizvereins Steiermark. Durch ihr Engagement haben sie die Werte der Hospizbewegung in der steirischen Gesellschaft verankert.“

Mit diesen anerkennenden Worten überreichten Landeshauptmann Christopher Drexler und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang das Goldene Ehrenzeichen des Landes an Gertrud Kurz, Teamleiterin in Hartberg-Fürstenfeld, und Roswitha Fiedler, Teamleiterin in Pischelsdorf. Der feierliche Festakt fand im November 2022 in der Aula der Alten Universität in Graz statt.

Landeshauptmann Drexler (l.) und Vize Lang mit den „Goldenen“ Kurz (2.v.l.) und Fiedler. (Foto: Land Steiermark)

„Für mich persönlich ist diese Auszeichnung eine ganz große Ehre und ein wunderschönes Zeichen der Anerkennung“, freut sich Getrud Kurz. Sie betont aber: „Das Goldene Ehrenzeichen gehört vor allem auch meinen MitarbeiterInnen. Auch für sie ist es eine verdiente Wertschätzung und Anerkennung.“ Gertrud Kurz hat ihre Hospizgrundausbildung übrigens zwischen 1999 und 2000 gemacht; mit ihrer Pensionierung im Jahr 2009 hat sie dann bereits stellvertretend die Teamleitung in Hartberg-Fürstenfeld übernommen. Zur Teamleiterin wurde die Ehrenamtliche schließlich 2011 gewählt. „Ich erlebe immer wieder, dass Menschen – Betroffene wie Angehörige – schwer oder gar nicht mit dem Thema Lebensende umgehen können. Gerade in den Letzte Hilfe-Kursen wird das jetzt sehr stark sichtbar. Deshalb ist unsere Arbeit auch so unglaublich wichtig. Dieses Nicht-Sagen und Nicht-Reden, das ich rund um Krankheit und Tod oft erlebe, ist katastrophal. Wir ermutigen mit unserer Arbeit und in unseren Begleitungen dahingehend, dass sich die Leute darüber zu sprechen trauen – und das mit viel Sensibilität, Fingerspitzengefühl, Respekt und Know-how.“

Eine Anerkennung für die gesamte Hospizarbeit
Auch für Roswitha Fiedler ist das Goldene Ehrenzeichen in erster Linie ein Symbol für die wichtige und wertvolle Arbeit, die generell im Hospizverein geleistet wird: „Daher wollte ich anfangs das Ehrenzeichen für mich gar nicht annehmen. Im Nachhinein betrachtet finde ich es aber natürlich sehr schön – und ich fühle mich auch überaus geehrt. Auch meine Familie ist stolz, dass ich diese Auszeichnung bekommen habe. Und mein Team hat freudig gemeint: ‚Da hat es die absolut Richtige erwischt.‘ Insofern ist die Auszeichnung natürlich schon sehr fein.“
Ihre Hospizgrundausbildung hat Roswitha Fiedler im Jahr 2004 gemacht, 2005 ist das Team in Pischelsdorf gegründet worden. „Ich war von Anfang an dabei, 2012 habe ich dann die Teamleitung übernommen“, erzählt die Geehrte, die mit ihrer Hospizarbeit vor allem auch der älteren Generation etwas zurückgeben möchte. Denn: „Diese Menschen haben so viel für unser Land getan, es nach dem Krieg wieder aufgebaut – mit viel Arbeit, Sorgen und kaum oder gar keinem Urlaub. Deshalb ist es mir ein großes Anliegen, diese Menschen auf ihrem letzten Weg zu begleiten und für sie da zu sein. Ich sehe immer wieder, wie wertvoll es ist, wenn Sterbende zu Hause bleiben dürfen. Oft werde ich von Angehörigen lange nach dem Ableben der begleiteten Person noch angesprochen, sie erinnern und bedanken sich. Das ist der Kern meiner Hospizarbeit.“